Legionellen im Trinkwasser

Die Flüssigkeit, die wir zu uns nehmen und „Trinkwasser“ nennen, ist nicht nur H₂O. Organische und anorganische Stoffe, Salze und Ionen – Magnesium, Calcium, Kalium, Chloride, Sulfate und viele weitere Stoffe sind im Wasser gelöst. 

Dabei handelt es sich nicht nur um gute Mineralstoffe, auch Viren und Bakterien besiedeln das Wasser und können bei den Menschen gesundheitliche Schäden verursachen.

So zum Beispiel Legionellen, die im Wasser leben und Legionellose verursachen können – eine Krankheit, die jedes Jahr mehrere Tausend Opfer fordert. 

Die Legionellose manifestiert sich durch eine Schädigung des Lungengewebes mit der Entwicklung einer schweren Lungenentzündung. 

Der erste massive Ausbruch dieser Krankheit ereignete sich 1976 unter den Teilnehmern des Kongresses der American Legion, womit auch der Name der Krankheit verbunden ist. Gleichzeitig wurde das Bakterium, der Erreger Legionella pneumophila, erstmals identifiziert.

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Was sind Legionellen?

Legionellen sind eine für den Menschen pathogene Bakteriengattung. Die kleinen Mikroorganismen mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,7 Mikrometer können bis zu 20 Mikrometer lang werden. 

Die meisten gesunden Menschen mit einem starken Immunsystem halten den Legionellen stand. Menschen mit geschwächter Immunabwehr sollten jedoch unbedingt den Kontakt mit diesem Erreger vermeiden. 

Denn Legionellen können starkes Fieber und Lungenentzündung verursachen. Von dem Bakterium geht keine epidemiologische Gefahr aus, da die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird, sondern ein Faktor äußerer Umwelteinflüsse ist.

Legionellen lieben Wärme und Feuchtigkeit und vermehren sich unter diesen Bedingungen sehr schnell.

Legionellen im Wasser stellen ein großes Gesundheitsrisiko dar. Um die Legionellen Krankheit zu vermeiden, müssen die Betroffenen unverzüglich Maßnahmen zur Legionellenbekämpfung ergreifen.

Was macht Legionellen im Trinkwasser so gefährlich?

Es gibt kein Leitungswasser ohne Bakterien, das ist Fakt. Unbestritten ist auch, dass Legionellen gefährlich sind. 

Doch egal, um welches Bakterium es sich handelt, die Konzentration ist entscheidend. Gesundheitsrisiken entstehen nur dann, wenn sich gefährliche Mikroorganismen vermehren können. 

Stehendes Wasser und Wassertemperaturschwankungen zwischen 25 °C und 50 °C können das Bakterienwachstum begünstigen. Besonders selten genutzte Räume und Leitungen sind ein idealer Ort für die Vermehrung der Bakterien. 

Die Infektion mit Legionellen erfolgt durch Inhalation der Aerosole, des Wasserdampfes oder einer anderen Form einer wässrigen Suspension, in der der Erreger vorhanden ist.

Wie gefährlich sind Legionellen?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass aufgrund einer Legionellen-Infektion etwa genauso viele Menschen wie bei den Verkehrsunfällen sterben

Eine Infektion kann auftreten, wenn ein kleiner Tropfen eingeatmet wird, zum Beispiel beim Duschen oder beim Trinken des Leitungswassers.

Legionellen im Trinkwasser stellen auch in deutschen Haushalten eine tägliche Gefahr dar. Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht immer wieder eine Legionellen Warnung aus. 

Das RKI schätzt, dass etwa vier Prozent der Lungenentzündungen auf eine Legionellen-Infektion zurückzuführen sind. Die Legionellen Infektion darf nicht unterschätzt werden, denn die Sterblichkeit bei einem Legionellenbefall des Körpers wird auf bis zu 13 % geschätzt.

Ab wann sind Legionellen gefährlich?

Ab einer Belastung von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) auf 100 Millilitern Wasser muss zwar das Gesundheitsamt informiert werden, es handelt sich jedoch, nicht um einen Grenzwert, sondern um einen „Handlungswert“. 

Erreicht die Konzentration der Bakterien 10.000 KBE auf 100 Milliliter Wasser, sollten unbedingt Vorsichtmaßnahmen getroffen werden. Die Dusche darf nicht mehr benutzt werden, auch belastetes Wasser mit Legionellen zu trinken, ist bei solch einem Wert gefährlich.

Was passiert bei Legionellen im Trinkwasser

Wie schnell vermehren sich die Legionellen im Trinkwasser?

Ein optimaler Lebensraum für Legionellen ist eine warme aquatische Umgebung, in der Amöben leben. 

In Amöben – einfachsten einzelligen Organismen – leben die Legionellen als Parasiten und vermehren sich dort.

Legionellen kommen vor allem in künstlich erbauten, geschlossenen Wasserversorgungssystemen vor, bei denen der Frischwasserfluss nur unregelmäßig erfolgt und es zu keiner Erneuerung der Wassermasse kommt. 

Gute Beispiele dafür sind zentrale Klimaanlagen, Warmwasserversorgungsanlagen, Kühltürme, Bewässerungsanlagen, Duschen, Springbrunnen, Whirlpools und Teiche.

Nach veröffentlichten Daten der Weltgesundheitsorganisation wird das Überleben von Legionellen entscheidend von der Umgebungstemperatur beeinflusst:

  • < 20 °C – Legionellen befinden sich in einem Ruhezustand
  • 25 - 45 °C – Temperaturbereich, in dem Bakterienvermehrung auftritt
  • 32 - 42 °C – ideale Legionellen Temperatur für die Vermehrung
  • 48 - 50 °C – lebende Bakterien vermehren sich nicht mehr
  • 50 °C – je nach Stamm sterben 90 % der Bakterien innerhalb von 1,5 - 2 Stunden ab
  • 60 °C – 90 % der Bakterien werden innerhalb einer halben Stunde abgetötet
  • 65 °C – 90 % der Bakterien werden innerhalb von zwei Minuten abgetötet
  • 70 - 80 °C – die gesamte Kolonie stirbt fast augenblicklich vollständig ab

Die optimale Legionellenbildung Temperatur beträgt etwa 32 – 42 °C. Unter guten Bedingungen vermehren sich die Legionellen sehr schnell. 

Innerhalb von 8 Stunden können sie 16 Millionen Einheiten erreichen. Auch, dass die Legionellen im Kaltwasser nicht auftreten können, ist ein Mythos. 

Denn in den Sommermonaten erreichen die Wasserleitungen oft eine dauerhafte Temperatur über 25 °C – die Legionellen fangen an sich schnell zu vermehren.

Welche Auswirkungen haben Legionellen auf den Körper?

Welche Symptome treten bei Legionellen auf? Diese Frage stellen sich sicherlich viele Betroffene. Bei Legionellen Infektion unterscheidet man zwei typische Krankheitsbilder – Legionellose und Pontiac-Fieber. 

Legionellose – die Legionärskrankheit

Eine der durch die Legionellen verursachten Krankheiten wird Legionellose oder umgangssprachlich - Legionärskrankheit - genannt. Sie äußert sich in Form von grippe- oder lungenentzündungsähnlichen Symptomen. Die Sterblichkeitsrate liegt bei reisebedingten Fällen bei 5 – 9 % und bei krankenhausbedingten Fällen etwa bei 13 %.

Legionärskrankheit Symptome:

  • hohes Fieber
  • Schmerzen in der Brust
  • trockener Husten
  • Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • Verwirrung

Welche Langzeitfolgen können durch Legionellose auftreten?

Auch bei rechtzeitiger Legionellen Behandlung können die Mikroorganismen Langzeitfolgen wie eingeschränkte Lungenfunktion oder eine Vernarbung der Lunge auslösen.

Solch eine Vernarbung entsteht durch eine vermehrte Bindegewebsbildung, in Fachkreisen auch Lungenfibrose genannt.  

Durch die Lungenfibrose verändert sich das Lungengewebe und kann zu einer eingeschränkten Lungenfunktion führen. Kommt es zu solch einem schweren Krankheitsverlauf,  bildet der Körper verstärkt Bindegewebe zwischen Blutgefäßen und Lungenbläschen. Dies führt dazu, dass die Lunge verhärten oder vernarben kann (fibrotisieren). 

Pontiac-Fieber

Bei Pontiac-Fieber handelt es sich um einen akuten Infekt, jedoch ohne Lungenentzündung. Die Erkrankten leiden an Kopf- und Gliederschmerzen sowie trockenem Husten. In manchen Fällen kann auch Fieber auftreten. Dieser Form der Legionellen Erkrankung ist gut mit Antibiotika behandelbar. Es sind keine Todesfälle bekannt.

Symptome von Legionellose und Pontiac-Fieber können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten. Sind Legionellen im Trinkwasser, können Symptome bereits nach 2 – 10 Tagen (Inkubationszeit) auftreten. 

In manchen Fällen kann die Inkubationszeit 16 – 26 Tage betragen. Prädiktive Faktoren für den Tod durch die Legionärskrankheit sind eine verspätete Diagnose und verspätete Verordnung der notwendigen Antibiotika, ein hohes Alter und das Vorliegen von Begleiterkrankungen.

Wer ist besonders gefährdet?

Die Legionellen Symptome treten im Durchschnitt etwa eine Woche nach der Infektion auf. Legionellose kann bis zur vollständigen Genesung mehrere Wochen andauern. Schwere Fälle des Krankheitsverlaufs sind selten, aber bei geschwächter Immunität und fehlender wirksamer Behandlung ist ein tödlicher Ausgang möglich.

Folgende Menschen gehören zur Risikogruppe:

  • ältere Personen, besonders ab 65 Jahren
  • starke Raucher jeden Alters
  • Personen, die an chronischen Lungenerkrankungen leiden
  • Menschen mit schwachem Immunsystem

Zur letztgenannten Gruppe gehören Krebspatienten, Menschen mit Herz-Kreislauf- und chronischen Erkrankungen, Diabetiker, Dialysepatienten, AIDS-Patienten, Alkoholabhängige sowie Personen, die immunschwächende Medikamente einnehmen. Männer sind dreimal so häufig von Legionellose betroffen als Frauen.

 Kindern unter fünf Jahren und schwangeren Frauen wird dringend davon abgeraten, öffentliche Whirlpools in Wasserparks, Sportvereinen und Hotels zu benutzen.

Was muss bei einer Erkrankung beachtet werden?

Treten für die Legionellen Erkrankung typische Symptome auf, sollten die Betroffenen sich unmittelbar an einen Arzt wenden. Eine durch Legionellen verursache Lungenentzündung wird oft stationär mit Antibiotika behandelt. 

Die Erkrankung muss spätestens 24 Stunden nach der Erkenntnis dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Da die Legionellen Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird, unterliegen die Kontaktpersonen keinen speziellen Schutzmaßnahmen. 

Es ist wichtig, die Ursache für das Auftreten der Erkrankung dringend abzuklären, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Legionärskrankheit während der Schwangerschaft

Zunächst muss gesagt werden, dass schwangere Frauen allgemein nicht anfälliger für Erkrankungen über Legionellen oder anderen Mikroorganismen sind.  Dennoch sollte bei einer Erkrankung während der Schwangerschaft immer besondere Vorsicht geboten werden. Bei auftretenden Symptomen empfiehlt es sich daher ärztlichen Rat einzuholen.

Wie hoch ist der Grenzwert von Legionellen im Trinkwasser?

Die Bewertung der Legionellen-Grenzwerte basiert auf der Konzentration des Erregers im Wasser. Folgende Kategorien sind festgelegt:

  • 0 KBE/100 ml – in Bereichen mit immunschwachen Risikopersonen (z. B. Onkologie, Intensivstationen) dürfen keine Legionellen im Wasser nachgewiesen werden.
  • < 100 KBE/100 ml – für Haushalte und andere Einrichtungen ist der angestrebte Zielwert 100 koloniebildende Einheiten pro 100 ml Wasser.
  • 100 bis 1.000 KBE/100 ml – laut Trinkwasserverordnung werden hierbei die Legionellen-Grenzwerte des technischen Maßnahmenwertes überschritten. Die Wasseranlagen sollten kontrolliert und gewartet werden.
  • 1.000 bis 10.000 KBE/100 ml – die Legionellen Grenzwerte Tabelle schreibt zur Verringerung der Legionellenkonzentration Sanierungsmaßnahmen vor.
  • > 10.000 KBE/100 ml – überschreiten die Grenzwerte der Legionellen 10.000 KBE/100 ml, müssen Sofortmaßnahmen wie Duschverbot oder Einsatz von Filtern getroffen werden.

Wie können die Legionellen im Trinkwasser nachgewiesen werden?

Legionellen können mit einem Legionellen Test nachgewiesen werden. Hierbei wird eine Wasserprobe aus dem Trinkwassersystem entnommen und untersucht. 

Die Legionellenuntersuchung erfolgt im warmen Wasser, da sich die Bakterien bei einer Temperatur zwischen 20 °C und 50 °C am wohlsten fühlen. Um die Qualität des Wassers zu gewährleisten, stehen zwei wichtige Aspekte im Raum – der zeitliche Rahmen und die Zuständigkeit.

Legionellenprüfung – wie oft?

Laut Trinkwasserverordnung muss die Legionellenprüfung mindestens alle drei Jahre erfolgen. 

Eine jährliche Legionellenprüfung wird jedoch empfohlen. In einer Mietwohnung müssen die Eigentümer die Prüfung veranlassen. 

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Legionellenprüfung nur dann Pflicht, wenn das Trinkwasser oder das Duschen gewerblich angeboten werden. 

Auch wenn keine Pflicht besteht, ist es empfehlenswert die Qualität des Trinkwassers einmal jährlich zu prüfen. 

Legionellen Teststreifen sind einfach in der Anwendung und sind ideal für Privatpersonen. Die Bakterien-Schnelltests können zahlreiche Erreger sicher identifizieren und eignen sich hervorragend bei Verdacht als Frühwarnsystem.

Wer führt Legionellenprüfung durch?

Die Legionellenprüfung muss durch das zuständige Gesundheitsamt oder speziell dafür zugelassene Institute mindestens alle drei Jahre erfolgen.

Es muss außerdem gewährleistet werden, dass der Prüfer an mehreren Stellen (mind. drei) in der gesamten Wasseranlage Wasserproben entnehmen kann.

Was kann man tun, wenn die Legionellen im Trinkwasser sind?

Die Prävention der Legionärskrankheit umfasst Maßnahmen zur Kontrolle der Legionellenvermehrung sowie Verbreitung von Aerosolen. Zu diesen Maßnahmen gehören in erster Linie eine ordnungsgemäße Wartung der entsprechenden Geräte und Wasseranlagen sowie regelmäßige Reinigung und Kontrolle der Wasserqualität.

Ist eine hohe Konzentration des Bakteriums vorhanden, müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Um Legionellen zu beseitigen, stehen folgenden Handlungsempfehlungen im Vordergrund:

  • Legionellen Wasser abkochen: ab etwa 70 °C stirbt die gesamte Kolonie ab. Das Abkochen vom Wasser ist zwar die kostengünstigste Methode, jedoch erfordert sie stets zusätzliche zeitliche Ressourcen und höhere Stromkosten.
  • Nutzung von Filteranlagen: eine ideale dauerhafte Lösung zur Beseitigung der Legionellen im Wasser. Ein großer Vorteil der Filteranlagen ist, dass beim Einsatz nicht nur Legionellen, sondern auch andre Erreger und Schadstoffe gefiltert werden.
  • Umkehrosmose: eine Umkehrosmoseanlage eliminiert Legionellen im Trinkwasser effektiv. Das Wasserfiltersystem verfügt über mehrere eingebaute Filter und eine spezielle Membran. Die Anlage wird in der Regel an die Zu- und Abfuhr Wasserleitung angeschlossen. Aber auch in der Küche kann das praktische System elegant installiert werden, z. B. unter der Spüle.

Legionellen - wie lange sollte man das Wasser laufen lassen?

In einem stehenden Wasser können sich Bakterien explosionsartig vermehren. Wenn das Wasser mehr als 72 Stunden in der Leitung steht, sollte es nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden. 

Damit das potenziell kontaminierte Wasser aus der Leitung in Bewegung kommt und verschwindet, sollte man das Wasser mehrere Minuten laufen lassen. Im Alltag ist es empfehlenswert, vor dem Trinken oder Baden, das Wasser mind. 30 Sekunden fließen zu lassen.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Legionellen, besonders für Kinder, alte Personen, Schwangere und immunschwache Menschen gefährlich sind. 

Die Legionellose kann in den meisten Fällen gut mit Antibiotika behandelt werden. Spätfolgen und ein tödlicher Krankheitsverlauf sind jedoch nicht ausgeschlossen. 

Um die Legionellen Gefahr im Alltag zu minimieren, sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen sowie Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Der Einsatz von speziellen Wasserfiltern ist eine effektive und sichere Maßnahme zur Legionellenbekämpfung und ermöglicht einen unbedenklichen Wassergenuss.

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